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Der besondere Quarterback der Atlanta Falcons: Desmond Ridder im Interview bei "Falcons in Focus"

In der neuesten Ausgabe des "Falcons in Focus" Podcasts von und mit Scott Bair und Tori McElhaney, hatten die beiden am 19.4.2023 den wahrscheinlich wichtigsten Spieler eines Football-Teams zu Gast, den Quarterback: Desmond Ridder, der Drittrundenpick des 2022er Drafts. Wir haben das Interview für Euch zusammengefasst und geben Euch damit interessante Insides über den Starting-Quarterback der Atlanta Falcons 2023!


Ein wichtiger Anruf am außergewöhnlichen Ort: Wie Desmond Ridder sein Stipendium erhielt.

Vor fünf oder sechs Jahren befand sich der heutige NFL-Spieler auf dem Churchill Downs (Pferderennbahn) während des Oaks Day, einem großen Feiertag in Louisville, Kentucky, am Tag vor dem Kentucky Derby. In einem kürzlich erschienenen Sports Illustrated-Artikel wurde eine erstaunliche Geschichte über den damaligen Schüler erzählt, die ihn auf unerwartete Weise ins Rampenlicht rückte.


In der Schule hatte Ridder gute Würfe, die von den Trainern der Universität von Cincinnati beobachtet wurden. Einige Zeit später erhielt er die Nachricht, dass die Offensive Coordinator, Zach Taylor, ihn erneut in zwei Wochen beobachten wollte. Die Übung wurde für den Freitagmorgen, dem Oaks Day, angesetzt. Eine Herausforderung!


Trotz der Feierlichkeiten versammelte Desmond seine Teamkollegen für ein Training um 7 Uhr morgens und versprach es um 8:15 Uhr zu beenden, bevor sie alle gemeinsam zum Feiern zum Churchill Downs gingen. Inmitten des Trubels erhielt Desmond dann einen Anruf von einem Cincinnati-Trainer, bei dem er sich aufgrund der Lautstärke, alle Schüler der Stadt waren dort versammelt, in eine mobile Toilette zurückziehen musste, um das Gespräch zu führen. Dort erhielt er die Bestätigung für sein Stipendium.


Zach Taylor, der damalige Offensive Coordinator, ist heute Headcoach der Cincinnati Bengals. Obwohl Ridder nicht mehr direkt unter ihm spielt, blieben sie in Kontakt, da Taylor ihn rekrutiert und seine Familie gut kennengelernt hatte. Die beiden trafen sich letztes Jahr nach dem Spiel Falcons vs. Bengals wieder und freuten sich über ihre jeweiligen Erfolge.

Einblick in die Universität von Cincinnati: Eine bemerkenswerte Reise zum Erfolg

Die Geschichte von Desmond Ridder an der University von Cincinnati beginnt davor schon sehr schwierig, während er auf Angebote von verschiedenen Universitäten wartet. Schließlich erhält er ein Angebot von der University of Cincinnati und entscheidet sich dafür, seinem Traum von einer Division-I-Football-Karriere nachzugehen.


Er bricht sich seinen Fuß in der Offseason vor seinem letzten Schuljahr und muss hart arbeiten, um sich von der Verletzung zu erholen. Trotz dieses Rückschlags beginnt er wieder zu werfen und bereitet sich auf die kommende Saison vor. In dieser Zeit erhält er weitere Angebote, darunter eines von der Eastern Kentucky University (EKU). Doch nach einem Gespräch mit seinem Highschool-Trainer entscheidet er sich für Cincinnati, wo er glaubt, seine Ziele besser erreichen zu können.


Während seiner Zeit an der University of Cincinnati hinterlässt Desmond eine beeindruckende Bilanz von 44 Siegen und nur 6 Niederlagen. Er erinnert sich an sein erstes Spiel, bei dem er an einem aufregenden Sieg gegen die UCLA teilnimmt. Für ihn ist dieser Erfolg besonders bedeutsam, da er an einem kleineren College spielt und gegen eine Mannschaft aus einer der renommiertesten Ligen antritt.


Die Wichtigkeit von Coach Gino Guidugli

Als nächsten dreht sich alles um die Bedeutung von Coach Gino Guidugli, dem ehemaligen Quarterback-Trainer, der nun bei Notre Dame arbeitet. Er wird von Ridder als älterer Bruder beschrieben, der eine enge Beziehung zum ihm aufgebaut hat. Trotz Höhen und Tiefen in ihrer Beziehung war Coach Gino stets eine wichtige Stütze - sowohl auf als auch abseits des Spielfelds.


Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten, darunter ihre Herkunft aus Kentucky und ihre Erfahrungen als junge Spieler. Diese Ähnlichkeiten halfen ihnen diese enge Bindung aufzubauen.

Coach Gino, der einst selbst als Quarterback in Cincinnati spielte, ist eine Inspiration für Desmond Ridder, der von ihm motiviert wird, besser zu werden. Die Tatsache, dass Coach Ginos Name im Ring of Honor zu sehen und er immer noch im Gebäude präsent ist, gibt ihm zusätzliche Motivation, an sich zu arbeiten und seinen "großen Bruder" zu übertreffen.


Dies unterstreicht die bedeutende Rolle, die Coach Gino Guidugli im Leben und der Karriere von Ridder spielt. Kleiner Fun Fact: Desmond hat mal in einer Videoankündigung erwähnt, dass er zurückkehren möchte, um Coach Ginos Rekorde zu brechen.


Die Familie

In diesem Interview wurde als Nächstes die Bedeutung von Familie angesprochen. Denn Ridder hatte während seines Senior-Jahres auch eine persönliche Herausforderung zu bewältigen - er wurde Vater seiner Tochter Leighton Elizabeth. Obwohl er sich auf das College-Football-Team und den bevorstehenden NFL-Draft konzentrieren musste, war seine Familie für ihn immer eine wichtige Motivation.


Er betonte, dass seine Frau Claire eine großartige Unterstützung für ihn war und ihm half, sich auf seine Ziele zu konzentrieren. Obwohl es, wie er es ausdrückt, hektisch war, fand Ridder eine Möglichkeit, alles unter einen Hut zu bringen und sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren.


Vom Highschool-Sweetheart zur Ehefrau

Die Highschool-Liebe kann manchmal wirklich zu einer langen und beständigen Beziehung führen, wie die Geschichte von Claire und Desmond zeigt. Es begann alles in der achten Klasse, als die beiden sich zum ersten Mal in einem Kino trafen, um den Horrorfilm "Insidious" (laut einer Studio soll der Film die gruseligste Einzelszene enthalten) mit einigen Freunden anzuschauen. Doch damals funkte es noch nicht sofort zwischen den beiden.


Im Laufe der Jahre freundeten sich Claire und ihr zukünftiger Ehemann dann immer mehr an. Es vergingen dann aber zwei Jahre, bis er schließlich den Mut aufbrachte, den ersten Schritt zu machen.


Fun Fact: Eine amüsante Anekdote, die die beiden immer gerne erzählen, betrifft seine Haare. Als Freshman hatte er eine große Afro-Frisur, die Claire nicht besonders gefiel. Sie behauptet sogar, dass es die Haare waren, die sie damals davon abhielten, sich in ihn zu verlieben. In der zehnten Klasse verlor er jedoch eine Wette und rasierte seine Haare komplett ab – eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als ziemlich vorteilhaft herausstellte.


Fensterscheiben und wilde Abenteuer

Desmond Ridder wuchs in einer großen Familie auf. Seine Mutter bekam ihn bereits mit 15 Jahren, und so lebten sie gemeinsam mit seiner Großmutter, Tante, Onkel und vielen Cousins in einem Haus. Dabei ging es oft turbulent zu, denn die jungen Familienmitglieder hatten eine ganz besondere Art, ihre Freizeit zu verbringen: Sie zerstörten immer wieder die Glastür zur Terrasse des Hauses.


Es handelte sich um eine klassische französische Tür aus Kirschholz, mit jeweils sechs Fensterscheiben pro Türflügel. Die insgesamt 24 Scheiben waren allesamt aus Glas, was sich jedoch schnell ändern sollte. Schon bald konnten die Kinder kaum widerstehen, mit Bällen darauf zu zielen, sodass nur noch eine einzige Glasscheibe übrig blieb. Alle anderen wurden im Laufe der Jahre durch Plexiglas ersetzt, um die Terrassentür vor weiteren Attacken zu schützen.


Die Kinder waren aber nicht nur für die kaputten Fensterscheiben verantwortlich, sondern auch für die kreativen Lösungen, die sie gefunden haben, um ihr Ballspiel fortzusetzen. So legten sie Matratzen vor die Terrassentür und befestigten sie mit Klebeband, dass diese beim Werfen oder Kicken der Bälle als Puffer dienten. Auf diese Weise musste die Terrassentür zwar weiterhin einiges aushalten, aber sie hielt stand


Von der Großmutter lernen, wie man einen Football wirft.

Wer hätte das gedacht - die Großmutter brachte Desmond bei, wie man Football wirft! Ja, genau, die Oma. Natürlich spielte sein Onkel auch Football, und daher waren in dem Haus immer Pads und Helme vorhanden. Er erinnere sich, wie er in seinem Zimmer die großen alten Schulterpolster und den massiven Helm anzog.


Es waren im Haus auch überall Sportmotive zu finden, insbesondere in seinem Zimmer. Die Tapete und die Bordüre an der Decke zeigten jede nur erdenkliche Sportart – Football, Basketball, Tennis, Golf – alles war vertreten. Jeden Abend, bevor er einschlief, schaute er auf diese Sportszenen.


Eines Tages nahm er sich dann einen Football in die Hand und ging mit seinem Onkel in den Vorgarten. Während sie sich gegenseitig den Ball zuwarfen, saß die Großmutter auf der Veranda und beobachtete das Geschehen. Schließlich hatte sie genug gesehen und rief: "Wenn ihr das schon macht, dann macht es wenigstens richtig!"


Es stellte sich heraus, dass ihr Vater ihr das Werfen in Ohio beigebracht hatte. So brachte sie es dann Ridder bei, wie man den Ball richtig hält, wo die Finger auf den Nähten liegen sollten und wie man den Ball wirft. "Diese Geschichte ist mir immer noch sehr ans Herz gewachsen und zeigt, wie der Grundstein für meine Leidenschaft für den Sport gelegt wurde", so Desmond weiter im Interview.


Die einzigartige Geschichte von Desmond

Jeder Mensch hat eine einzigartige Lebensgeschichte und eine besondere Erziehung. Für Desmond war das Leben nicht immer einfach, aber er würde keinen Moment davon tauschen. Alle Erfahrungen, die er gemacht hat, haben ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute ist. Er bereut nichts.


Desmond hatte in seiner Jugend nicht viele Möglichkeiten, aber er hat frühzeitig ein College-Stipendium erhalten und seinen Traum verwirklicht, ein professioneller Sportler zu werden. Trotzdem hat er seinen Erfolg nicht selbstverständlich genommen. Er hat immer hart gearbeitet, um das Beste aus seinen Möglichkeiten herauszuholen.


Eines der Markenzeichen von Desmond ist seine Fähigkeit, andere zu motivieren und mitzureißen. Viele seiner Coaches und Mitspieler haben gesagt, dass sie gerne für ihn spielen oder mit ihm zusammenarbeiten würden. Auch seine Teamkollegen und Freunde schätzen ihn als zuverlässigen und inspirierenden Menschen. Jüngst hob auch Chris Lindstrom hervor, wie "awesome" Desmond auf dem Spielfeld ist.

Eine der Stärken von Desmond ist seine Fähigkeit, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten und enge Beziehungen aufzubauen. Bei den Warm Ups zum Spiel in Baltimore beobachtete Scott Bair, wie er sich die Mühe machte, jede Position Group einzeln abzuklatschen, wenn sie aufs Feld kamen. Egal in welchem Ablauf er selbst gerade steckte. Diese kleinen Gesten machen einen großen Unterschied in der Art und Weise, wie er von anderen wahrgenommen wird und wie er seine Mitmenschen motiviert.


Für Desmond ist es wichtig, täglich an sich zu arbeiten und das Beste aus jeder Situation herauszuholen. Egal, ob er auf dem Spielfeld steht oder in seiner Freizeit. Diese Einstellung hat ihm geholfen, viele Herausforderungen zu meistern und seine Ziele zu erreichen.


Onkel Drake London: Verbindungen und Bonding mit Teamkollegen

Eine der beliebtesten Verbindungen in der Sportwelt von Desmond ist die zwischen ihm und Drake London, mit denen er eine sehr enge und herzliche Beziehung pflegt. Ihre Beziehung wirkt fast wie die zwischen Seelenverwandten, und sie sind schnell sehr gute Freunde geworden. Eine der ersten Gemeinsamkeiten, die sie verband, war ihre gemeinsame Herkunft aus Kalifornien und ihre ähnliche Erscheinung, beide sind etwa 1,93 Meter groß und haben eine ähnliche Hautfarbe, so Ridder.


Drake ist nicht nur ein guter Freund, sondern auch ein "Onkel" für seine Tochter. Als sie sich zum ersten Mal trafen, waren er sich noch nicht ganz sicher, wie er mit ihr umgehen soll. Doch das hat sich seitdem geändert, und heute sind sie geradezu unzertrennlich.


Eine weitere wichtige Verbindung im Team ist die zwischen ihm und den beiden anderen Rookies des Vorjahres: Tyler Allgeier und John Fitzpatrick. Zusammen mit Drake London teilen sie ihre Leidenschaft fürs Bowlen und treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Spiel. Tyler hat sogar einen eigenen Bowlingball erstellen lassen, der nach Blaubeeren riecht. JA! Richtig gelesene! Doch das hat ihm auch nicht viel genutzt. Desmond schlägt Tyler regelmäßig im Bowling.


Die vier Freunde, die sich während des Trainingslagers zum ersten Mal trafen, sind seitdem unzertrennlich. Sie verbringen viel Zeit miteinander, auch außerhalb des Sports. So waren sie gemeinsam im Urlaub in Arizona, um sich den Super Bowl anzuschauen, und treffen sich regelmäßig zum Abendessen.

Dieses enge Verhältnis zwischen den Teamkollegen ist für sie alle sehr wichtig, da sie sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam wachsen können. Jeder von ihnen bringt seinen eigenen Hintergrund und seine Erfahrungen ein, und das hilft ihnen, sich in der Welt des Profisports zurechtzufinden und erfolgreich zu sein.


Insgesamt zeigt die Beziehung zwischen Desmond und seinen Teamkollegen, wie wichtig es ist, enge Freundschaften innerhalb eines Teams zu pflegen. Diese Verbindungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgen für ein besseres Miteinander, sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Onkel Drake und seine Freunde sind ein gutes Beispiel dafür, wie gemeinsames Wachstum und Erfolg im Sport Hand in Hand gehen. "To built a culture" heißt es auch von Arthur Smith und Terry Fontenont schon fast gebetsmühlenartig immer und immer wieder in Interviews. Das spiegelt sich eindrucksvoll bei den Vieren wider.


Rapid Fire Questions

Drei knackige Fragen am Schluß, um Desmond in die Enge zu treiben.

Die erste Frage bezog sich auf sein Lieblingsspielzug in seiner Karriere. Desmond antwortete, es sei ein Spielzug gegen Georgia kurz vor der Halbzeit gewesen, bei dem er einen Pass zu Tight End Josh Whyle geworfen habe. Scott und Tori waren scherzhaft davon natürlich als Bulldogs Fans nicht begeistert!



Die nächste Frage bezog sich auf die Lieblingssendung oder den Lieblingsfilm des Spielers. Er gab eine überraschende Antwort: Grey's Anatomy. Er erklärte, dass er die Serie in seinem ersten Jahr am College kennengelernt hat und sie seitdem immer wieder anschaut. Auf die Frage nach dem Tod von Patrick Dempseys Figur, Derek Shepherd, gab der Spieler zu, dass es schwer war, dies mit anzusehen.


Als Bonusfrage fragte Scott Bair, was die Lieblingsserie oder der Lieblingsfilm seiner Tochter Leighton sei. Die Antwort: Moana (Vaiana) oder Frozen, sowie die Vorschulserie Bluey.


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