NFL Draft 2025 - Diese College Prospects können wir die Atlanta Falcons in der siebten Runde interessant werden
- Kevin | Kiel
- 21. Apr.
- 6 Min. Lesezeit

College Prospects 2025 - Runde 7:
Ja’Corey Brooks – Wide Receiver, Louisville
Brooks konnte sich durch seinen Wechsel zu Louisville nochmal in den Fokus der NFL-Scouts spielen. Der 6‘1‘‘ große und 184 lbs leichte Wideout fing 61 Bälle für 1.013 Yards und 9 Touchdowns. Damit bestätigte er seine 2022er Saison bei Alabama (39 Rec, 674 Yards, 8 TD), nachdem er im Jahr 2023 noch verletzungsbedingt pausierte. Brooks hat gute Qualitäten bei Contested Catches und war ein echter Deep Threat am College. Hinzu kommt seine Fähigkeit den Ball in der Luft verfolgen und so fangen zu können, sowie seine Arbeit im Special Team.
Woran der ehemalige Cardinal arbeiten muss, ist unter anderem sein Release beim Route Running. Brooks wirkt athletisch limitiert, was sich auf dem Tape bei kurzen Routen zeigt. Er scheint zudem nicht besonders schnell zu sein, was ihn als Deep Threat in der NFL limitieren kann. Durch die schwächere Athletik wirken seine Cuts berechenbar und er würde gut daran tun, ein paar Pfunde aufzubauen, um sich besser durchsetzen zu können.
Der bald 24-jährige Receiver hat meiner Meinung eine Chance auf einen Rosterspot oder als WR 3 / 4, insofern er am Release und der Physis arbeitet. Zwar ein bisschen weit hergeholt, würde ich ihn von der Spielart ein wenig mit Ja’Lynn Polk von den Patriots vergleichen.
Marcus Yarns – Running Back, Delaware
Wir bräuchten wieder einen Running Back, der als Komplementär zu Bijan und Tyler aufgestellt werden kann. Dazu einer, den man auch als Returner aufstellen sollte. Mit Marcus Yarns von Delaware hätte man genau diesen Typen. Der 23-jährige Leadback der Fightin‘ Blue Hens besticht durch sehr gute Production (knapp 1.800 Rushing Yards und 21 Touchdowns in den vergangenen beiden Seasons, PFF-Grades von 90,6 und 83,2) und einem hervorragenden Game Speed. Yarns bringt zudem Upside als Pass Catcher (297 Yards und 5 TD in 2024), wodurch er durchaus eine gewisse Variabilität in der Offense einbringen kann.
Schwächen hat der 5‘11‘‘ große und 193 lbs leichte Running Back vor allem in der Physis. Marcus Yarns lässt sich zu leicht vom Tackler zu Fall bringen und schafft es nicht, Yards after Contact zu generieren. Man muss trotz seiner Production immer die Stärke seiner Gegner ins Verhältnis setzen. Diese waren wirklich schwach, so dass er gegen Power-5 Teams eventuell schlechter abgeschnitten hätte. Scheme Flexibilität ist ein weiterer Negativpunkt, denn Yarns ist absolut kein Powerback, also ungeeignet für Teams wie die Ravens, Chargers oder Steelers.
Yarns hat durchaus Ähnlichkeit mit Avery Wiliams (vor seiner Verletzung natürlich). Mir hat der Einsatz damals als Überraschungselement der Offense gefallen und denke, dass Yarns so eine Rolle ausfüllen kann.
Carson Vinson – Alabama A&M
Vinson ist ein, wie ich finde, unheimlich interessanter Late Round Pick. Die physischen Tools hat der junge Offensive Tackle allemal. Er ist 6‘7‘‘ groß, wiegt 314 lbs und hat 34 ½‘‘ lange Arme. Der ehemalige Spieler der Alabama A&M Bulldogs ist für seine Größe wirklich athletisch und in der Lange im Zone Blocking in das second level zu gehen. Aktuell ist er gleichermaßen gut im Pass und Run Blocking, ließ in der letzten Saison lediglich 2 Sacks, 4 QB Hits und 4 Hurries zu. Bei PFF erntete er für seine Leistungen eine Note von 75,2.
Der 23-jährige Offensive Tackle benötigt jedoch Zeit, um sich an das Spiel der NFL zu gewöhnen. Bei Alabama A&M spielte zumeist gegen Colleges wie Texas South, Grambling State oder Bethune-Cookman. Daran sieht man, was für eine Hürde auf ihn zukommt. Gerade im Bereich der Körpermasse und der funktionellen Stärke braucht er dringend ein Upgrade. Hinzu kommt die ausbaufähige Technik im Bereich der Handarbeit.
Man kann ihn auf jeden Fall mit Matt Peart von den Broncos vergleichen. Dieser kam zwar mit noch längeren Armen in Liga, schaffte es aber zwischendurch bei den Giants als Starter zu spielen.
Fentrell Cypress II – Cornerback, Florida State
Cypress‘ Stats sind wirklich interessant: 2022, hier noch bei Virginia, ließ er lediglich ein QB Rating von 58,2 zu und sammelte 13 Pass Breakups. Seit seinem Wechsel zu Florida State stieg das zugelassene Rating auf 98,4 und er konnte lediglich 5 Pass Breakups einheimsen. Auch seine PFF-Grades sanken von 87,8 auf 68,7. Wenn man sich ein Spiel aus 2022 und 2024 anschaut, wird deutlich, dass er sich wohler in Zone Coverage fühlt. Hier kommt seine Antizipation sehr gut zum Vorschein und er gibt bereits Signale an die Safeties für die Verschiebung der Coverage weiter. Dazu hat der bald 24-jährige eine gute Athletik, um in der NFL mithalten zu können.
In Man Coverage wirkte er teilweise verloren und lässt sich gerade von physischen Wide Receivern aus dem Konzept bringen. Sein Gewicht von 188 lbs sollte er dementsprechend anpassen – die Länge von 6‘0‘‘ gibt das allemal her. Durch die schwächere Physis ist sein Run Defending auf einem ausbaufähigen Niveau, denn Cypress schafft es einfach nicht zuverlässig seine Tacklings zu vollenden und den Gegner zu stören.
Ein Spielervergleich für Fentrell Cypress wäre beispielsweise Josh Jobe von den Seahwaks, der 2022 noch als UDFA in die Liga kam.
De’Rickey Wright – Safety, Vanderbilt
Da wir unbedingt einen starken Tackler und Box Safety neben Bates brauchen, könnte man definitiv Wright mal eine Chance geben. Der 6‘4‘‘ große und 220 lbs schwere Safety spielte die letzten drei Jahre als Starter für die Vanderbilt Commodores und konnte insgesamt knapp 150 Tacklings, 1 Pass Breakups und 6 Interceptions sammeln. Seine Grades steigerten sich von einer 61,2 auf eine 76,5. Wright ist sehr flexibel eingesetzt worden und war eine Zeit lang als Linebacker aktiv. Er ist ein physisch dominanter Spieler, der stark gegen den Run verteidigt und als Blitzer erfolgreich sein kann. So oder so, er muss in der Nähe der line of scrimmage spielen. Wright schafft es zudem in der Zone Coverage leichtere Deckungsaufgaben zu übernehmen.
Durch seine unterdurchschnittliche Athletik sollte man jedoch nicht zu viel von ihm erwarten. Aufgaben in Man Coverage stellen ihn vor größere Herausforderungen, ebenso wie sein Spiel als Free Safety bzw. in Single High Coverage. De’Rickey Wright bietet im Coverage-Bereich wenig Flexibilität und man sollte genau wissen, wo man ihn auf dem Spielfeld einsetzt. Eben diese Limitation dürfte für ihn ein Hindernis werden, insofern er nicht an seinen Fähigkeiten in der Coverage arbeitet.
Zu vergleichen ist Wright mit dem ehemaligen Spieler der Jets, Hamsah Nasirildeen, da beide über sehr ähnliche Tools und Stärken gegen den Run verfügen.
Teddye Buchanan – Linebacker, California
Teddye Buchanans Weg in die NFL ist wirklich stark. Der 22-jährige Spieler der California Golden Bears spielte bis zum Jahr 2024 noch für die UC Davis Aggies in der FCS. Für California sammelte er, trotz der deutlich besseren Gegner, mehr Tacklings (114), Pass Breakups (4) und Sacks (5) als in den Saisons 2022 und 2023 zusammen. Lediglich seine Interceptions (0) und die PFF-Grade (77,0) konnte er nicht verbessern. Buchanan spielt mit großem Einsatz und ist ein sehr sicherer Tackler. Zudem erledigt er souverän seine Aufgaben in der Zone Coverage und neben den guten physischen Komponenten (6‘2‘‘, 233 lbs) auch eine vernünftige Athletik (Combine Athleticism Score von 79).
Die Schwächen von Buchanan liegen vor allem in seiner Fähigkeit der Man Coverage. Sei es Tight Ends oder Running Backs, abseits der line of scrimmage fühlt sich der junge Linebacker unwohl. Buchanan dürfte in der NFL auf eine reine Rolle als Inside Linebacker festgelegt sein, so dass er relativ wenig Flexibilität, zum Beispiel als Pass Rusher, mitbringt. Ob er mit der Rolle im Special Teams klarkommen würde, bleibt ebenso abzuwarten. Ein weiterer Punkt wo drin sich der Linebacker steigern muss, ist seine Auffassungsgabe. Gerne darf er sich auf seine Instinkte verlassen, um noch schneller am gegnerischen Passempfänger oder Ballträger zu sein.
Zusammengefasst kann man davon ausgehen, dass sich Buchanan bei einem Team über kurz oder lang durchsetzen wird. Das Mindset, sowie die Tools hat er allemal. Objektiv betrachtet hat er Parallelen zu Devin Lloyd von den Jacksonville Jaguars.
Thor Griffith – Defensive Tackle, Louisville
Griffith musste ich als College Prospect einfach genauer anschauen. Schon der Vorname, Thor, verspricht so einiges. Der Defensive Tackle der Louisville Cardinals schaffte es bereits zweimal auf die Freaks List von Bruce Feldman und vollzog vor der 2024er Saison den schweren Umstieg von der Ivy League und Harvard in die ACC. Zwar konnte er statistisch nicht an die Vorsaisons anknüpfen (3 zu 4 Sacks, 2 zu 5 QB Hits und 13 zu 20 Hurries, PFF 83,1 zu 89,2), hinterließ dennoch einen sehr Eindruck. Griffith zeichnet sich durch überragende Stärke aus, die er sowohl beim Pass Rush, als auch gegen Run einsetzt. Darüber hinaus ist er flexibel entlang der interior Defensive Line einsetzbar und wird sowohl im 3-4, als auch im 4-3 seinen Platz finden können.
Was er unbedingt verbessern sollte, ist sein Repertoire an Pass Rush Moves. Thor Griffith versucht seine Gegner zumeist über reine Power in den Quarterback zu drücken und das wird in der NFL nicht mehr funktionieren. Ein anderer, vermeintlicher Schwachpunkt könnte seine fehlende Länge sein. Mit 6‘2‘‘ und 320 lbs ist er zwar sehr kompakt, bekommt hier und da aber Schwierigkeiten, wenn der Gegner ihn mit den Armen auf Distanz hält. Zusätzlich könnte die Umgewöhnung an die NFL für ihn länger dauern, da eben erst ein Jahr auf dem Power-5-Niveau gespielt hat.
Ich denke, dass Griffith eine gute Chance in der NFL haben wird, um jedem Team zumindest in der Rotation weiterhelfen zu können. Vergleichbar könnte sein Werdegang mit dem von Roy Lopez sein, der 2021 in Runde sechs ausgewählt wurde und sich über die Texans und Cardinals zu den Lions spielte.
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