Eine enttäuschende NFL Saison ist für die Atlanta Falcons zu Ende. Für die Franchise ist die kommende Free Agency und der Draft Richtungsweisend. Für Terry Fontenot ist es mehr als das.

Ein Desaster ohne Ansage
Als Ende April im letzten Jahr Rodger Goddell den ersten Pick der Atlanta Falcons verlas, schockte er damit die Welt rund um die NFL. Die Tage und Wochen darauf war nicht wenig Gelächter und Satire rund um die Wahl von Michael Penix Jr., das auf die Franchise niederrasselte. Kein Jahr später ist es diese eine Entscheidung, die das Front Office in jeder Nacht traf, einer der wenigen Lichtblicke, mit denen die Fans und Verantwortlichen aus der Saison verabschiedet wurden.
Sich von einem Quarterback in weniger als 12 Monaten nach dessen Verpflichtung zu trennen, kann in jedem Front Office für Probleme sorgen. Koppelt man daran noch den exorbitant hohen Anteil am Cap Hit, wird daraus ein Desaster. Mit Kirk Cousins haben sich die Atlanta Falcons dieses Desaster geschaffen, das so gar nicht absehbar war. Seine Verpflichtung war der, wenn auch nicht überraschende, Paukenschlag der letzten Free Agency, den Terry Fontenot eintütete. In den Jahren zuvor bei den Minnesota Vikings war Kirk Cousins einer der konstantesten Quarterbacks in der NFL, der immer nahe der Top-10 gespielt hat von seinem Leistungsvermögen. Für die Atlanta Falcons spielte Kirk Cousins am Ende 14 Spiele. Mit einem PFF Passing Grade von 72.3 spielte er auf seinem schlechtesten Wert seit 2017. Zudem hatte er eine Turnover-Worthy-Play Rate von (Würfe, die gemessen an der Platzierung zum eigenen Mitspieler und gegnerischen Spieler) 4,6%, was die Dritthöchste Quote unter allen Qualifizierten war.
Als einer der Gründe für sein schlechtes Spiel Under Center, gab Kirk Cousins eine Verletzung aus Woche 10 gegen die New Orleans Saints an. Im Spiel, das die Atlanta Falcons Germany zusammen in einem Wirtshaus in München schauten, bekam er ein Tackle auf seine rechte Schulter ab, die ihn fortan in der Saison behinderte. „Ich bekam ein Schlag auf die rechte Schulter und den Ellbogen. Das war etwas, woran ich die restliche Saison arbeiten musste.“ Erzählte er in einem Interview bei Good Morning Football. „Ich bekam es nie so richtig, wie ich es mir gewünscht hätte, in den Griff. Jetzt wo die Saison vorbei ist, habe ich endlich die Zeit und Energie es auszukurieren. Sollte ich das schaffen, habe ich noch jede Menge Pro Football in mir.“
Diese Aussagen sorgten im Management und Trainer-Team für Verwunderung. So tauchte Kirk Cousins zwar nach dem besagtem Spiel auf dem Injury Report auf, meldete sich die Wochen darauf jedoch komplett fit beim Team. „Er war gesund.“ War die sichtlich überraschte Antwort von Terry Fontenot nach der Saison. „Sein Spiel war einfach nicht wie gewünscht, bis wir an einem Punkt kamen, an dem wir eine Entscheidung treffen mussten.“ Diese Entscheidung fiel zu Gunsten von Michael Penix Jr. aus.
Der Cap Hit für die nächste Saison beträgt 40 Millionen Dollar, was für einen (derzeit) Back-Up Quarterback unsäglich hoch ist. Trotzdem zeigt sich Terry Fontenot zuversichtlich mit Kirk Cousins als Back-Up in die neue Saison zu gehen und auf keinen Trade angewiesen zu sein. Auf diesen Bluff scheinen nicht viele General Manager zu vertrauen, laut Josh Kendall. Während der Combine waren sich alle Befragten sicher, dass die Atlanta Falcons einen Abnehmer suchen. Erschwert wird dies durch die Klausel in Kirk Cousins Vertrag, die ihm das letzte Wort bei einem Trade ermöglicht.
Das Ende einer Ära?
In dieser Offseason werden die Atlanta Falcons eine Reihe erfahrener Spieler auf beiden Seiten des Balles verlieren, deren Vertrag ausläuft. In der Defensive ist es vor allem das Backfield, das viele Federn lassen wird. Justin Simmons, Dee Alford und Mike Hughes werden das Team verlassen. Während die beiden Erstgenannten wahrscheinlich verschmerzbar sind, hat Mike Hughes in der letzten Saison einen positiven Eindruck hinterlassen. So bleibt neben A. J. Terrell vorerst die andere Seite des Feldes frei, sollte Clark Philips weiterhin für den Slot eingeplant sein.
Auch der für einen drittrunden Pick akquirierte Matt Judon hat keine Zukunft mehr in Georgia. Seine miserable Leistung, vor allem im Pass Rush, war selbst für viele Experten rund um die NFL überraschend. Nicht ganz schuldlos daran war allerdings auch das Scheme vom Defensive Coordinator Jimmy Lake, der die Franchise, nach langer Überlegung von Raheem Morris und Terry Fontenot, ebenso verlassen muss.
Der möglicherweise einflussreichste Free Agent wird aller Wahrscheinlichkeit Center Drew Dalman sein. Es wird spekuliert, dass ein neuer Vertrag für ihn sich an Creed Humphrey’s Vertrag orientieren könnte, was ungefähr bei 20 Millionen Dollar im Jahr liegt. Eine Summe, die die Cap Situation in Atlanta nicht zulassen würde bei den vielen Löchern, die es in der Defensive zu stopfen gilt. Als Nachfolger wird Ryan Neuzil gehandelt, der als günstiger Back-Up die letzten Jahre solide Leistungen auf der Position als Center zeigte. Im Hinterkopf sollte man auch den Namen Matt Hennessy behalten. Ein Center, der noch unter der ersten Amtszeit von Head Coach Raheem Morris gedrafted wurde.
Lauter werden die Spekulationen um Grady Jarrett und David Onyemata. Ein Cut beider Spieler wäre ein zweischneidiges Schwert. Während es bei David Onyemata noch absoluten Sinn machen würde, um 8 Millionen Dollar freizuschaufeln, ist die Lage bei Grady Jarrett etwas verzwickter. Ohne eine Änderung oder einer Entlassung von ihm, würde er die Atlanta Falcons rund 20 Millionen Dollar kosten, was aufgrund der aktuellen Leistungsfähigkeit von ihm ein ziemliches Brett wäre.
Mit einer Entlassung seinerseits, würden die Dirty Birds ca. 16 Millionen Dollar sparen und „nur“ 2 ½ Sacks und 12 Quarterback Hits verlieren. Seine Produktion auf dem Feld wird seit seiner Verletzung von vor zwei Jahren der Bezahlung nicht wirklich gerecht. Mit einem 60.6 PFF Pass Rush und 61.5 PFF Run Defense Grade, legte er in der letzten Saison ein Karrieretief hin. Trotz dessen spricht Raheem Morris weiterhin positiv über Grady Jarrett. „Man kann gar nicht genug positiver Worte über den Ethos von Grady sagen. Man kann seinen Wert gar nicht beziffern, mit dem was er tut. Er ist die Art Spieler, nachdem du andere (junge) Spieler modellierst.“
Eine historisch schlechte Rookie-Klasse?
Der ganze Plan rund um David Onyemata und Grady Jarrett – zu denen man auch den zukünftigen Abgang von Eddie Goldman zuzählen kann – kann aber nur aufgehen, wenn es Spieler gibt, die aufrücken. Ein erster Blick richtet sich hier auf die vorausgegangene Draft-Klasse, die sich 2024 auf die Defensive Line ausgerichtet hatte. Das Endergebnis aus der letzten Saison ist ziemlich niederschmetternd.
Vielsagend ist, dass am Ende Michael Penix Jr. mit 230 gespielten Snaps am häufigsten auf dem Feld stand. Dabei erhielt er erst in den letzten drei Spielen den Vorzug vor Kirk Cousins und sah damit erst spät konstant Snaps. Mit 147 gespielten Snaps reiht sich dahinter Ruke Orhorhoro. Der Uptrade in Runde Zwei für ihn, den sich die Falcons teuer erkauften, sahen viele kritisch und dafür brauchte Jimmy Lake zu lange, um ihn in das System einzubinden - was bis zum Ende der Saison nie wirklich gelang. Am Ende war er laut PFF nur der neuntbeste Defensive Lineman aus der Klasse (Von 18 Gewerteten). „The German Pick“ Brandon Dorlus stand sogar nur 19 Mal auf dem Feld. Somit hinterließen Brandon Dorlus und Ruke Orhorhoro keine gute Visitenkarte, um sich für die Plätze von David Onyemata und Grady Jarrett zu bewerben. Beim Beerben von den bisherigen Startern tut sich ein weiteres Problem auf. Der Fokus von der Auswahl von Brandon Dorlus und Ruke Orhorhoro liegt klar auf dem Pass Rush. Beide haben von ihrem Körperbau und ihren Fähigkeiten eher dafür das Werkzeug den Quarterback zu stressen als einen schweren Running Back zu stoppen. Die Mitte des Feldes könnte somit eine erhebliche Schwächung gegen den Lauf erfahren, da auch die Linebacker dahinter keine klassischen Run Stopper sind. Der Grat zwischen dem lang ersehnten Wunsch nach Pass Rush und der defensiven Stabilität gegen den Lauf ist also schmal und darf nicht aus den Augen geraten vom Front Office.
Hoffnung für den Pass Rush setzte das Team letztes Jahr auch in den Pick von Bralen Trice, der überraschend im Draft in die Runde 3 vor die Füße der Atlanta Falcons fiel. Unglücklicherweise verletzte dieser sich früh in den Training Camps, so dass er die Saison vollständig verpasste. Der Vollständigkeit halber seien noch JD Bertrand und Casey Washington erwähnt, die 157 und 9 Snaps spielten.
Nun muss Terry Fontenot auch größeres Geschick am Verhandlungstisch zeigen. Seit seinem Amtsantritt in Flowery Branch, ist sein Können in Sachen Vertragsverhandlungen zwar positiv in Erscheinung getreten, jedoch war er im Sammeln von Draft Picks nicht erfolgreich. So sind andere General Manager in der NFL deutlich einfallsreicher unterwegs und treffen auch unbequemere Entscheidungen. Gerade Trennungen von Spielern, die auf einem durchschnittlichen Leistungsvermögen stagnieren oder in die Jahre kommen, bekommen andere Franchises besser und effizienter über die Bühne. Mal als Gedankenanstoß: Wäre ein Trade eines in die Jahre gekommenen Defensive Lineman, der nachgewiesene Pro Skills in der Liga bewiesen hat, nicht ideal?
All or nothing
Eine weitere Saison ohne großartigen Fortschritt im Pass Rush ist vergangen. Die Atlanta Falcons beenden die Saison auf Platz 31 mit 31 Sacks in der Saison 2024. Damit sind sie das einzige Team in den letzten zehn Jahren mit weniger als 300 Sacks (298). „Ganz offensichtlich müssen wir Wege finden, um Pass Rush zu generieren.“ Stellte Raheem Morris fest. „Ich hörte im diesjährigen Draft gäbe es einige gute Pass Rusher.“ Diese zu finden ist Aufgabe der gesamten Franchise und im speziellen von Terry Fontenot.
Der General Manager ist es die letzten Jahre schuldig geblieben, einen oder mehrere geeignete Kandidaten für diese Position zu finden. Von Dante Fowler, über Lorenzo Carter, Calais Campbell und Arnold Ebiketie sind viele Spieler über diese Position gerutscht – mit eher mäßigem Erfolg. Zwar schaffte man es 2023 zwischenzeitlich über die magische 40 Sacks zu kommen, aber nur durch „Blitz Scheme“. Eine individuelle Pass Rush Leistung oder Können zeigte niemand. So fehlt es seit fast einem Jahrzehnt an einem Pass-Rush-Talent, das „Double Digit“ Sacks für das Team erarbeiten kann und einen gegnerischen Tackle dominiert.
Hier stellt sich die Frage nach dem Plan, der Terry Fontenot vorschwebt. Verpflichtete er in einigen Jahren eher Speed Rusher wie Dante Fowler und Arnold Ebiketie, gab es Jahre, in denen er eher auf physisch starke Spieler setzte wie Calais Campbell, Zach Harrison oder Adetokunbo Ogundeji. Mit Bralen Trice gab es im letzten Draft dabei erstmalig einen Spieler, der durch Technik im Pass Rush überzeugt hatte im College. Auch bei der Anstellung der Defensive Coordinatoren könnten die Personen nicht unterschiedlicher sein. Dean Pees wurde aus der Rente geholt und wirkte mit seinem System völlig aus der Zeit gefallen. Diesen ersetzte man dann durch Ryan Nielsen, einen Novizen in der Position, der eben auf physische Spieler setzte. Mit der Entlassung von Arthur Smith als Head Coach, musste auch Ryan Nielsen seine Koffer packten. Ihn beerbte daraufhin Ex Assistant Head Coach der Los Angeles Rams Jimmy Lake. Seine „simple for us, complicated for them” Defense entpuppte sich als eher zu kompliziert für die eigenen Spieler. Bis zur Bye Week war seine Defensive auf einem in der Liga historisch schlechten Weg unterwegs in der Anzahl der Sacks. Als Raheem Morris danach das Play Call übernahm zeigte sich eine leichte Besserung der Situation.
In der Bringschuld ist nun Terry Fontenot und wäre es der NFL Draft 2024 man wäre in der perfekten Position dafür, resümiert selbst er. „Letztes Jahr kam wann der erste Defensive Spieler vom Board? An 15? Das wird in diesem Jahr wohl nicht der Fall sein.“ Und das bringt ihn und die Franchise in Probleme. Abdul Carter, der vermeintlich beste Edge Rusher im diesjährigen Draft, hat sogar die Chance als erster Spieler überhaupt ausgewählt zu werden. Vor dem eigenen Draft Spot in 2025 sind einige Teams mit ähnlichem Bedarf, so dass viele gute Spieler in der Defensive Line mit hoher Wahrscheinlichkeit vorher weg sind. Das ist fatal, das Geld für einen großen Vertrag in der Free Agency oder via Trade haben die Falcons aus Atlanta aktuell nicht.
Aus dieser Not heraus, nutzt die Franchise inb diesem Jahr all ihre 45 Draft Gespräche ausschließlich für Defensive Spieler. Ein Ultimum, das es so in der Geschichte NFL noch nicht gab. Die Atlanta Falcons, die in diesem Draft nur zwei Top 100 Picks haben, da der für die dritte Runde nun in den Händen der New England Patriots liegt, wollen auf absolut sichere Nummer gehen bei ihrer Auswahl auf Edge oder der Defensive Line. Die Frage wird sein, ob man sich mit dem dritt- oder viertbesten Edge an 15. Stelle in diesem Draft zufriedengeben kann und wird oder ob man darauf spekuliert, dass einer der Top Tackles fällt. Realistische Namen in diesem Jahr sind, wenn man davon ausgeht Abdul Carter und Jalon Walker gehen deutlich früher, Mykel Williams, Shemar Stewart und James Pearce auf Edge und Derrick Harmon sowie Kenneth Grant und Walter Nolan in der Defensive Line. Mason Graham, der augenscheinlich beste Defensive Tackle dieses Jahr, sollte ein sicherer Top 10 Pick sein. Außenseiter Chancen, jedoch der Vollständigkeit halber erwähnt, seien Mike Green und Nick Scourten auf der Edge und Jihaad Walker als Linebacker. *
Ob sich nach den Gesprächen, sowie den Ergebnissen der Combine sich das Bild vom Big Board der Atlanta Falcons ändern wird ist eher fragwürdig. Das Front Office reiste mit einem fertigen Ranking der Spieler nach Indianpolis. Zwar wird das Big Board noch Hier und Da einige Änderungen bis zum Draft erfahren, jedoch wird dabei nichts Gravierendes passieren. Am Ende gehe es doch vorrangig um Football, bestätigte Terry Fontenot. „Wenn du anfängst das Big Board fortlaufend zu ändern, basierend auf das, was die Spieler in der Combine machen, wäre nicht gut.“ Für Terry Fontenot könnte dieser Draft der Letzte als Verantwortlicher der Atlanta Falcons sein. Laut übereinstimmender Medienberichte sitzt er auf dem „Hot Seat“. Für ihn geht es wortwörtlich um "all or nothing". Wenn sich keine signifikante Verbesserung des Rosters im Dezember erkennen lässt, ist nach fünf Jahren als General Manager Feierabend für ihn in Flowery Branch.
Das letzte Einhorn
Einhörner gelten als scheu aber auch mystisch. Scheu sind bisher die guten Leistungen von Kyle Pitts nach der Saison 2021. Was mit Arthur Smith und Matt Ryan noch gut zu funktionieren schien, sorgte in den drei Jahren darauf für große Fragezeichen und mindestens leichte Sorgen. Der Tight End, der einst als athletisches Wunder und Einhorn unter den Tight Ends galt, zeigte unter dem wechselnden Personal auf Quarterback zunehmend schlechtere Leistungen. Besonders kritisiert wird er für seine lasch wirkende Einstellung, vor allem im Route Running. Auch büßte er stark an Effektivität am Catchpoint ein und offenbarte dort große Schwächen. Auch die Chemie mit dem jungen Michael Penix Jr. war nicht vorhanden. Durch seine Hände gingen zwei Interceptions, an denen er die Hauptschuld trägt. Auch nicht behilflich dazu waren seine Aussagen, die er in der letzten Saison tätigte. So antwortete er einmal salopp, er arbeitete hier nur. Eine Aussage, die nicht nach Identifikation klang.
Aus diesen Beweggründen spekulierten nicht Wenige auf einen Trade in diesem Jahr. Es könnte eine Win-Win-Situation für beide Parteien werden. Kyle Pitts hätte die Chance unvoreingenommen einen Neustart in der NFL zu fassen und die Atlanta Falcons könnten die dringlich gebrauchten Draftpicks generieren. Oft wurde ein später Day 2 Pick gehandelt. Zu aller Verwunderung äußerte sich jedoch Terry Fontenot zuletzt in Richtung Verbleib. „Wir glauben an Kyle. Wir sind uns sicher, er gibt hier alles, um die Version zu sein, die er sein kann. Und wir werden das Selbe für ihn tun.“ Ob das eine Täuschung wie mit Kirk Cousins ist, klingt, hier laut den Beat Writern eher als unwahrscheinlich. Vermutlich wird Kyle Pitts sein fünftes Jahr in der NFL auch für die Atlanta Falcons spielen. Eine weitere Entscheidung, an der sich Terry Fontenot messen lassen muss.
Hoffnung
"Ich weiß noch als ich in Woche 18 zum Spiel der Falcons zum berichten geschickt wurde. Ich weiß, die Falcons haben verloren, aber was ich vorher nicht erwartet hatte war, auf welch (hohen) Level Michael Penix Jr. gespielt hat. Ich denke diese Souveränität ist etwas, worüber man sich freuen kann." erklärte Cameron Wolfe während der Combine. Michael Penix Jr. ist aktuell das Pflaster auf einer geschundenen Seele eines jeden Fan der Atlanta Falcons. Obwohl er in seinen drei Starts mit zwei Niederlagen aus den Partien ging, konnte man festhalten, dass sein Zutun das Positive in den Partien war. Die Offensive um ihn herum, mit der die Chemie offensichtlich noch nicht vorhanden war, erlebte zum Ende der Saison nochmal eine Renaissance. In keinem Spiel blieben sie unter 24 Punkten, zwei Mal sogar über 30.
Neben ihm sind es Darnell Mooney und Ray-Ray McCloud, die eine positive Überraschung in der letzten Saison waren. Vor allem Darnell Mooney entpuppte sich als heimlicher Star unter den Receivern und erreichte in sieben Spielen jeweils über 80 Yards. Dies gelang Drake London nur in fünf Spielen. Einige Fans der Chicago Bears rieben sich des Öfteren die Augen. Ray-Ray McCloud indes fing in seiner erste Saison bei den Atlanta Falcons 62 Bälle für insgesamt 686 Yards. Das ist in so fern bemerkenswert, da ihm dies in 17 Spielen gelang, wofür er zuvor 77 Spiele brauchte in seiner Karriere. So eine große Rolle war ihm höchstwahrscheinlich auch gar nicht angedacht, verletzte sich jedoch im Trainings Camp Rondall Moore, der via Trade von den Arizona Cardinals kam.
Unter den Running Backs machte Bijan Robinson den größten Schritt. In seinem zweiten Jahr in der NFL lief er für 1,456 Yards und 14 Touchdowns. Für ihn wichtig, dass er seine eklatanten Schwächen in der Ball Protection ablegte. Seine Anzahl an Fumbles (1) ist zur letzten Saison (4) deutlich gesunken. Auch war er ein wichtiger Faktor im Passing Game der Atlanta Falcons, in dem er 431 Yards und einen weiteren Touchdown beisteuerte. Eine Großzahl seiner Fänge hatte er gar hinter der Line of Scrimmage. Als kleinen Kritikpunkt in der Offense, kann man die "Nutzung" von Tyler Allgeier anführen. Gerade in Situationen, in denen der Ball nur noch wenige Yards bewegt werden musste, hätte seine Expertise von Vorteil sein können. So haben wir vom Staff getauften "Thunder and Lightning" nur sehr selten den "Thunder" erlebt.
Nicht unerwähnt sollten auch zwei Spieler aus der viel gescholtenen Defensive. Kaden Elliss machte einfach dort weiter, wo er in der letzten Saison aufhörte. Sein Spiel, gerade bei Blitzes, entwickelte sich in der Produktivität sogar weiter. Er war stets der gefährlichste (QB-)Rusher im Team und hob den Pass Rush im Team deutlich an. Laut PFF hatte er sogar die beste Pass Rush Productivity der Liga. (Die Formell von PFF kombiniert Sacks, Hits und Hurries in Relation zu den Versuchen) Etwas unter dem Radar flog A. J. Terrell, der beeindruckende Werte in Man Coverage zeigte. Dabei lies er nur 37,5% aller Pässe zu, was unter den Qualifizierten Defensive Backs (Corner inkl. Safety) der siebtbeste Wert der Liga ist. Das Problem war, dass er in Man Cover nur in 19,7% seiner Snaps spielen durfte.
*Zu den Meisten folgen ab dem 31.03.2025 jeden Tag ein Scouting hier im Blog. Ab dem 18.03.2025 wird in unserem Podcast die Draft-Saison beginnen.
Zur besseren Lesbarkeit wurde die Großschreibung englischer Wörter an das Deutsche angeglichen.
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